Jedes Jahr gehen in Österreich über 10.000 Einbruchsmeldungen bei der Polizei ein. Haus- und Wohnungseinbrüche sind damit leider keine Seltenheit. Eine Alarmanlage kann dabei eine effektive Maßnahme gegen Einbruch darstellen. Wir zeigen Ihnen welche Kosten auf Sie zukommen und welche Möglichkeiten Sie außerdem noch haben, um sich vor Einbrechern zu schützen.
Eine Alarmanlage dient vor allem den Zweck, Täter vor einem Einbruch in Ihr Haus abzuschrecken. Naturgemäß weichen die diese dann auf andere Häuser aus, die keine spezielle Sicherheitstechnik oder Alarmanlagen installiert haben. Können die Täter nämlich ungestört „arbeiten“, nehmen sie sich besonders viel Zeit bei der Hausdurchsuchung, um die größte mögliche Beute herauszuholen. Laut einer Studie der Wirtschaftskammer Wien könnten dabei fast drei Viertel der Einbrecher durch sichtbare sicherheitstechnische Vorkehrungen (wie beispielsweise eine Sicherheitstür, Alarmanlagen oder Sicherheitsschlösser) von einer Tat abgehalten werden. Ungeschützte Häuser sind deshalb ein besonders leichtes und einfaches Ziel für geübte Diebe und sollten daher mit Alarmsystemen und einer geeignet Sicherheitstechnik geschützt werden.
Wie funktioniert eine Alarmanlage?
Eine Alarmanlage bzw. von Fachleuten auch als „Einbruchsmeldeanlage“ bezeichnet, schützt nicht vor Einbrüchen! Eine Einbruchsmeldeanlage kann lediglich darauf aufmerksam machen. Das reicht aber oftmals schon, um die Diebe zu verschrecken und anschließend zu verjagen. Eine Alarmanlage besteht dabei aus einem Bewegungsmelder, die die ungebetenen Gäste erkennt, einer Alarmzentrale und einer sogenannten Blitzlicht- und Sireneeinheit. Diese Zentrale verarbeitet die Signale der Sensoren und schlägt anschließend im Falle eines Einbruchs sofort Alarm. Üblicherweise geschieht dies durch Sirenen oder grelles Stroboskoplicht. Die Einbrecher werden verschreckt und zusätzlich geht eine Meldung an den Eigentümer, die Polizei oder den Wachdienst. Diese Grundausstattung kann zusätzlich jederzeit um weitere Extras erweitert werden.
Was kostet eine Alarmanlage?
Bevor man sich eine Alarmanlage zulegt, sollte zunächst eine Risikoanalyse gemacht werden. Denn es besteht ein Unterschied darin, ob Sie ein alleinstehendes Haus mit Garten oder eine Wohnung im sechsten Stock mit Balkon absichern wollen. Jedes Haus bzw. Wohnung hat seine Schwachstellen und diese gilt es zu identifizieren. Auch Haustiere müssen vom Bewegungsmelder als ungefährlich eingestuft werden. Im Schnitt müssen Sie bei einer elektronischen Sicherung eines Einfamilienhauses mit Kosten um die 3.600 Euro rechnen. Bei einer Wohnung kalkulieren Sie am besten Kosten ab 1.500 Euro für die Alarmanlage ein. Holen Sie sich unbedingt immer mindestens zwei Angebote ein, bevor Sie sich für ein Alarmsystem entscheiden. In einigen Bundesländern wird die Errichtung einer Alarmanlage mit einem gewissen Prozentsatz des Kaufpreises gefördert. Auch eine Sicherheitstür kann in manchen Bundesländern gefördert werden.
Kosten für eine Alarmanlage bei Selbsteinbau
Einen großen Teil der Kosten lassen sich jedoch einsparen, wenn Sie die Hausalarmanlage selbst einbauen. Das geht heutzutage auch relativ einfach dank der Funk Technik, bei dem die Alarmanlage mit einem Bewegungsmelder und einem Funkkontakt ausgestattet ist. So eine ist beispielsweise eine GSM Alarmanlage. Eine GSM Alarmanlage hat den entscheidenden Vorteil, dass man keinen festen Telefonanschluss für die Einbruchmeldeanlage benötigt, da das eingebaute GSM Modul eigenständig Telefonanrufe absetzen kann. Hierfür ist lediglich eine SIM-Karte wie beim Handy erforderlich. Für diese Funkalarmanlagen müssen Sie zunächst einmal ein Basis Set kaufen, die Kosten liegen meist zwischen 200 und 400 Euro. Je nachdem wie groß das Haus oder die Wohnung ist, müssen Sie dann noch 30 bis 90 Euro für jedes weitere Funkmelder Set berechnen. Oft sind in einem Set drei Stück enthalten. Ein Funkmelder kommt dabei an jedes einzelne Fenster oder jede Tür, die von der Alarmanlage überwacht werden soll.
Kosten für eine Alarmanlage durch den Profi
Handelt es sich bei Ihrem Haus um ein sehr großes oder ein Gebäude mit einem hohen Sachwert, ist es ratsam einen Profi zu beauftragen. Die jeweilige Sicherheitsfirma installiert die Alarmanlage dann fachgemäß für Sie und wartet Ihre Alarmanlage anschließend auch noch einmal im Jahr. Sie müssen sich also um nichts kümmern, dementsprechend beläuft sich diese Variante allerdings auch auf viel höhere Kosten. Da allerdings die Arbeitsstunden und die einzelnen Stundensätze je nach Haus und Firma variieren, lassen sich hier keine genauen Preise bestimmen. In der Regel müssen Sie bei einem Einfamilienhaus mit einer umfangreichen Sicherung von acht Fenstern, einer Haustür, sechs Bewegungsmeldern und zusätzlich drei Glasbruchmeldern mit Kosten von um die 5000 Euro bei Einbau durch eine Sicherheitsfirma rechnen. Holen sie sich daher ruhig mehrere Angebote der unterschiedlichen Anbieter ein und vergleichen Sie die Preise und Serviceleistungen.
Effektiver Einbruchsschutz: Alternativen zur Alarmanlage
Bei Einfamilienhäusern sind vor allem Fenster und Türen die Hauptangriffsziele von Einbrechern. Einfache Kunststofffenster können von geübten Einbrechern innerhalb von nur 30 Sekunden aufgehebelt werden und ihnen so unbefugten Zutritt in die eigenen vier Wände verschaffen. Neben dem direkten Einbau von sogenannten Sicherheitsfenstern, können Sie Ihre Fenster auch mit Fensterschlössern nachrüsten. Hier unbedingt die Schließ- als auch die Scharnierseite sichern! Positiver Nebeneffekt: Sie können auch als Kindersicherung dienen. Einbruchshemmende Rollläden erhöhen ebenfalls den Widerstandswert und erschweren so Einbrechern den Zugang zu Ihrem Haus.
Trotz all der Sicherheitsmaßnahmen ist es natürlich wichtig, bei Abwesenheit IMMER alle Fenster zu schließen und Keller- und Haustüren zuzusperren. Eine nicht abgeschlossene Tür gilt als „offen“ und kann im Schadensfall dazu führen, dass Ihre Versicherung nicht haftet! Bei Urlaub oder längerer Abwesenheit kann außerdem eine Innen- und Außenbeleuchtung durch Zeitschaltuhren und Bewegungsmelder helfen, eine Anwesenheit vorzugaukeln und so Einbrecher abzuschrecken.