Das Thema Logistik wurde in den letzten Jahren immer wichtiger, was auch zum Aufschwung von Logistikimmobilien geführt hat. Unter Logistikimmobilie versteht man Immobilien, welche für Lagerhaltung, Kommissionierung und Distribution eigens ausgerichtet sind. Die Nachfrage nach solchen Gebäuden ist unglaublich gestiegen, diese werfen auch deutlich mehr Rendite ab, aufgrund von zunehmenden Angebotsmangel im innerstädtischen wie auch im stadtnahen Raum.
Die Folgen von COVID auf Logistikunternehmen
Nicht zuletzt hat der Beginn der Pandemie (COVID-19) den Anstieg des Online-Handels gefördert. Mehrmalige Lockdowns haben dazu geführt, dass die Menschen viel mehr Online-Einkäufe tätigen und somit auch die Nachfrage nach Logistikimmobilien stetig steigt. Große Logistikunternehmen verfeinern die Verteilernetzwerke und große leerstehende Fabriksgebäude werden zu „Fullfillmentlägern“ umgebaut. Ein Fullfillmentlager ist ein Unternehmen, welches sowohl die Lagerhaltung organisiert wie auch für die Auslieferung verantwortlich.
Industrieimmobilien werden zu Logisitikimmobilien
Da große Logistikimmobilien im innerstädtischen Bereich Mangelware sind, haben Zustelldienste Hochkonjunktur, was wiederum eine Herausforderung für den Verkehr darstellt, denn große Lieferwagen werden dadurch mehr, parken bei der Anlieferung in zweiter Spur und verursachen somit Verkehrsbehinderungen und Staus. Aus diesem Grund zählen sogenannte „Urban Warehouses“ (innerstädtische Warenlager) zu begehrten Immobilien. Qualitativ hochwertige und modern ausgestattete Gebäudekomplexe, die trotz ihrer Bezeichnung als Industrieimmobilien Komfort bieten, sind zum Standard geworden.
Logistikimmobilien in Österreich und deren Standorte
Auch in Österreich gewinnt die Logistikimmobilie immer mehr an Bedeutung. Gerade durch die EU-Osterweiterung ist Österreich in die geographische Mitte der EU gerückt. Zu den wichtigsten Logistikstandorten in Österreich zählen Wien, der Speckgürtel von Wien, Linz, Salzburg und Graz. Diese erwähnten Standorte verfügen über eine ausgezeichnete Infrastruktur, wie Straßen- und Schienennetz und Flughafen. Speziell in Wien und Linz bieten sich die Donauhäfen an, welche für internationale sowie nationale Schifffahrt ausgerüstet sind.
In Wien und rund um Wien hat sich der größte Logistikmarkt mit rund 3,0 Mio m² entwickelt. Die meisten Neuflächen entstehen nun gegen Osten und Norden im Bereich Wien Umgebung, wie z. B. in Enzersdorf, in Hagenbrunn sowie in Fischamend, da die Grundstückspreise im Süden von Wien exorbitant hoch sind – d.h. der Süden Wiens ist nach wie vor Trendsetter.
Zwischen den beiden Bundesländern Wien und Niederösterreich wurde ein grenzüberschreitender Logistikplan „Nachhaltige Logistik 2030+“ verabschiedet, um die Entwicklung von Logistikimmobilien und dem damit verbundenen Verkehr besser abstimmen zu können.