Mit einer Wünschelrute sollen Wasseradern, Erdstrahlen und Metalle aufgespürt werden können. Doch was ist dran an der Wassersuche mit Wünschelruten? Wir haben uns das Thema mal genauer angesehen.
Eine Wünschelrute soll traditionell dem Aufspüren von Wasseradern, Störfeldern oder Bodenschätzen dienen. Trifft man beim Suchen beispielsweise auf eine Wasserader, schlägt die Wünschelrute aus und man weiß, dass sich dieser Ort zum Beispiel zum Graben eignet. Die klassischen Wünschelruten in Form eines Ypsilons aus Holz werden dabei heute häufig von modernen Wünschelruten, die wie ein L gebogen und auch aus Draht bestehen können, abgelöst. Doch soweit die Theorie. Ob sich einzig mit dieser Funktionsweise der Wünschelrute tatsächlich Wasserquellen finden lassen, bleibt weiterhin umstritten.
Wünschelrute: Glaube vs. Wissenschaft
Vertreter der Radiästhesie, also der Lehre von Wünschelrute und Pendel, die sich mit dem Erspüren von Strahlen beschäftigt, sind von der Wirkung und Bedeutung der Wünschelrute beim Suchen von Wasseradern überzeugt und sehen in der Wünschelrute ein wichtiges Instrument zum Auffinden von Erdstrahlen, die die Ursache für schlechten Schlaf, Konzentrationsstörungen oder Krebserkrankungen sein können. Dem gegenüber stehen Wissenschaftler wie Geologen, die bis heute keine Existenz von Wasseradern oder sogenannten Erdstrahlen feststellen können. So weiß man heute, dass unser Grundwasser anstatt wie in der Radiästhesie geglaubt in Form von klar definierten Adern, sondern stattdessen flächenhaft durch das Gestein fließt. So sei es möglich in Mitteleuropa fast immer auf Grundwasser zu stoßen, wenn man nur tief genug bohrt.
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Wissenschaftliche Studien zur Wünschelrute
Regelmäßig lädt die Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften (GWUP) Wünschelrutengänger und Hellseher ein, um ihre Fähigkeiten bei ernstzunehmenden Studien zu testen. Bei den Experimenten sollten die Probanden beispielsweise erkennen, ob durch einen Gartenschlauch Wasser fließt statt Pressluft oder ein Eimer unter vielen anderen leeren mit Wasser gefüllt ist. Das Ergebnis fiel auf Seiten der Wünschelrutengänger regelmäßig eher mäßig aus und lag geringer als bei einem Zufallsgenerator. Einzig und allein der Teilnehmer Bernd Textor konnte den Test mit einem Ergebnis von 36 von 50 Punkten knapp bestehen (Für ein positives Ergebnis hätte er mindestens 40 Punkte gebraucht). Ob er einfach zufällig so oft richtig lag, der Versuchsaufbau fehlerhaft gewesen sei oder wirklich paranormale Kräfte für das Ergebnis des Probanden ausschlaggebend waren, soll bei einem weiteren Testversuch herausgefunden werden. Die Gesellschaft verspricht sogar ein Preisgeld von 10.000 Euro für denjenigen, der nachweisen kann, dass er paranormale Kräfte oder übersinnliche Fähigkeiten beispielsweise mit einer Wünschelrute besitzt. Diese Prämie konnte zum heutigen Zeitpunkt allerdings noch nie von jemanden angerührt werden.
Wie funktioniert eine Wünschelrute?
Doch wie kann es dann sein, dass eine Wünschelrute dennoch ausschlägt, wenn laut den Wissenschaftlern mehr Schein als Sein dahinter steckt? Auch hierfür soll es laut der Forschung eine ganz simple Erklärung dafür geben: Ein Phänomen namens "Carpenter-Effekt". Dieser wurde schon vor über 100 Jahren entdeckt und meint damit kleine, unbewusste Muskelbewegungen, die laut den Forschern für das Ausschlagen der Wünschelrute verantwortlich sein sollen. Auch das sogenannte „Kohnstamm-Phänomen“ sollen mitverantwortlich für die Funktion der Wünschelrute sein. Hierbei lässt ein kleines, krampfartiges Zucken die Wünschelrute ausschlagen, die auftreten kann, wenn Muskeln nach längerer und intensiver Anspannung wieder entspannt werden. Mit diesem Wissen bleibt es letztendlich nun Ihnen selbst überlassen, ob Sie sich an die bisherigen Ergebnisse der Wissenschaft halten oder einen Selbstversuch in Sachen Wünschelrute starten wollen.