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Heizungsanlage – Welche Heizungsart soll es sein?

Bauen & Renovieren

Was macht eine gute Heizungsanlage aus? Was bedeutet es, wenn von einer Zentralheizung oder einer Etagenheizung die Rede ist? Passt eine Öl-, Gas-, Holz-, Pellets-, Solar- oder Stromheizung besser für meine Wohnung oder mein Haus? In diesem Blogbeitrag informieren wir Sie über die verschiedenen Heizungsarten, ihre Vor- und Nachteile bei unterschiedlichen Wohnsituationen und die Kosten, die diese im Vergleich bei Anschaffung und Betrieb verursachen. Auch die Energieeffizienz und die Umweltfreundlichkeit sind dabei wichtige Punkte.  

 

Folgende Punkte erwarten Sie zum Thema Heizformen: 

  • Die Heizungsanlage – Herzstück der Energieversorgung  

  • Zentralheizung oder Etagenheizung? 

  • Die verschiedenen Heizungsarten:

    • Kohleheizung 

    • Ölheizung 

    • Gasheizung 

    • Holzheizung 

    • Solarheizung

    • Wärmepumpen-Heizung

    • Fernwärmeheizung

    • Elektroheizung

    • Hybridheizung

  • Übersicht Heizformen: Vor- und Nachteile  

  • Welche Heizung ist die günstigste? 

  • Fazit zu Heizungsarten  

 

Die Heizungsanlage – Herzstück der Energieversorgung  

Den größten Teil unseres privaten Energieverbrauchs macht das Heizen aus – rund zwei Drittel der Energie wird für die Erwärmung der Wohnräume verwendet. Bei der Wahl der Heizungsanlage spielen verschiedene Faktoren mit, denn jede Heizungsart stellt unterschiedliche Anforderungen an die Voraussetzungen in Sachen Infrastruktur. An einem Nordhang wird sich eine Solaranlage weniger auszahlen als bei südlicher Ausrichtung mit vielen Sonnenstunden im Jahr. Eine Ölheizung verlangt nach Platz für den Öltank, Holz nach Raum für dessen Lagerung. Für eine Gas- oder auch Fernwärme-Heizung muss ein Netzanschluss vorhanden oder leicht herzustellen sein.  

 

Zentralheizung oder Etagenheizung?  

Bei einer Etagenheizung wird das Wasser direkt in der Wohnung erhitzt – fürs Heizen oder auch für das Warmwasser. Bei einer Zentralheizung wird das Wasser für alle Wohnungen im Haus an einem zentralen Ort – meistens im Keller – erhitzt und von dort aus auf die einzelnen Wohneinheiten verteilt. Der Vorteil einer Etagenheizung ist, dass die Abrechnung der Heizkosten einfach ist – der Verbrauch wird bei jeder Einheit separat gezählt. Nachteilig ist, dass die Therme jährlich gewartet werden muss. Bei einer Zentralheizung entfällt diese Wartung beim Mieter direkt in der Wohnung. Außerdem sind die Anschaffungskosten für eine Zentralheizung geringer, als wenn viele einzelne Geräte installiert werden müssen. Auch die Abgasleitung muss nur vom zentralen Gerät aus erfolgen.   

 

Die verschiedenen Heizungsarten  

Die Heizungsarten unterscheiden sich hauptsächlich durch die Art der Energiequelle. Prinzipiell kann man fossile Brennstoffe von regenerativen Energiequellen unterscheiden. Kohle, Öl oder Erdgas sind vor Jahrmillionen entstanden, wachsen nicht nach und werden nicht produziert. Regenerative Energiequellen dagegen sind keine begrenzte Ressource – dazu zählen z. B. Windkraft, Wasserkraft, Solarenergie oder Erdwärme. Sie sind meist deutlich umweltfreundlicher.  

Eine andere Frage, die auch für das Heizen wichtig ist: Wie werden die Energieträger gelagert bzw. die Energie gespeichert? Also wo wird beispielsweise das Holz oder Öl gelagert oder wie wird die Energie zum Einsatzort transportiert.  

Heutzutage ist auch wichtig – wie gut wird der Energieträger verwertet und wie effizient ist die Art des Heizens?  

Hier unterscheiden sich die verschiedenen Heizarten deutlich voneinander – auch in den Anschaffungskosten der jeweiligen Heizanlage einerseits und den Verbrauchskosten andererseits. Im Folgenden wollen wir die Heizungsformen im Vergleich beleuchten.  

 

Kohleheizung  

Steinkohle, um die es beim Heizen meist geht, ist uralte Biomasse, die durch Zersetzungsprozesse und Druck zu einem schwarzen Sedimentgestein umgewandelt wurde.  Da sie hauptsächlich aus Kohlenstoff besteht, setzt ihre Verbrennung viel CO2 frei. Diese Heizungsform ist angesichts der Herausforderungen des Klimawandels veraltet und wird in Europa kaum mehr neu installiert. In Entwicklungsländern wird auf diese Energiequelle leider nach wie vor nicht verzichtet.   

 

Ölheizung  

Als fossile Energiequelle ist auch Öl bereits eher ein Auslaufmodell – soll doch zugunsten der CO2-Bilanz der Ausstieg aus fossilen Energieträgern möglichst schnell gelingen. Dennoch findet Heizöl als althergebrachte Heizform immer noch Verwendung. Typisch für diese Heizungsart ist, dass das Öl in einem Tank gelagert werden muss und bei der Verbrennung Abgase und Ruß entstehen. Man braucht hierbei also – wie bei allen fossilen Energiequellen – einen Anschluss an einen Kamin bzw. Schornstein, also eine Abgasleitung. Moderne Brennwertheizkessel bringen dankenswerterweise schon eine effektivere Verbrennung zustande. Bei den Anschaffungskosten ist mit 7.000 bis über 10.000 Euro zu rechnen.  

 

Gasheizung  

Gasheizungen können einerseits mit fossilem Erdgas betrieben werden, andererseits mit erneuerbarem Biogas. Erdgas hat dabei natürlich eine wesentlich schlechtere Co2-Bilanz als Biogas. Der Vorteil von Gas ist, dass dieser Brennstoff über Leitungen angeliefert werden kann und somit keinen Platz für die Lagerung im Haus verbraucht. Auch hier sorgen moderne Brennwertheizungen für eine effiziente Verwertung des Energieträgers. Biogasheizungen finden heutzutage oft Verwendung in Niedrigenergiehäusern. Eine neue Gasheizung beläuft sich in den Gesamtkosten auf 6.000 bis ca. 10.000 Euro und ist damit also eine vergleichsweise günstige Heizungsart.  

 

Holzheizung  

Holz ist ein nachwachsender Rohstoff und somit nicht so umweltschädlich wie Öl oder Gas. Die Holzverbrennung setzt allerdings – auch wenn bei modernen Öfen die Energieverwertung bereits sehr effizient ist – CO2 frei.  

Brennholz kann sowohl als Stückholz als auch als Pellets – also gepresstes Holzmaterial in kleinen, zylinder- oder kugelförmigen Einheiten – zum Einsatz kommen. Hier gibt es verschiedene Arten von Öfen. Holz muss in beiden Formen direkt vor Ort gelagert werden. Die Anschaffungskosten reichen von einem Holzvergaserkessel ab ca. 7.000 Euro über eine Pelletheizung (zwischen 10.000 und 20.000 Euro) bis hin zu einer Hackschnitzelheizung, die auch über 20.000 Euro kosten kann.  

 

 Solarheizung   

Eine Solarheizung kann auf zwei verschiedene Weisen funktionieren. Entweder, sie nutzt direkt die Wärme der Sonneneinstrahlung zum Heizen (Solartherme), oder sie wandelt das Sonnenlicht in elektrischen Strom um, der wiederum zum Heizen verwendet wird. Im ersten Fall wird eine Flüssigkeit aufgeheizt, die ihre Wärme direkt an die Heizkörper bzw. an einen Heizkreislauf weitergibt.  
Im anderen Fall der Photovoltaik kann der gewonnene Strom direkt in Heizwärme umgewandelt werden, einen Pufferspeicher (Wasser) aufheizen oder für den Betrieb einer Wärmepumpe verwendet werden. Der Strom aus Sonnenenergie hat den Vorteil, dass er billiger als der öffentlich verfügbare Strom ist und auch mit dem Einspeisen ins Netz lässt sich nicht viel erwirtschaften. Da zahlt sich der Eigenverbrauch auf jeden Fall aus.   

In beiden Fällen besteht die Herausforderung, dass die Energie nicht über längere Zeit gespeichert werden kann. Man kann sich die Energie also nicht – bzw. nicht ohne erhebliche Verluste – für Zeiten aufheben, wo die Sonne nicht scheint. Aus dem Grund wird eine Solarheizung oft mit einer zweiten Heizungsart kombiniert.  

Man muss also mit gewissen Investitionskosten (ab ca. 10.000 Euro) rechnen und die richtigen Voraussetzungen (einen sonnigen Standort, der sich für die Installation eignet) haben. Prinzipiell ist diese Heizungsart aber effizient und klimafreundlich. Außerdem verschafft eine Solarheizung Unabhängigkeit vom restlichen Energiemarkt – und: Die Anschaffung wird staatlich gefördert! 

 

Wärmepumpen-Heizung  

Eine Heizungsanlage, die die Energie mittels Wärmepumpe fördert, kann die Wärme entweder aus dem Erdinneren oder aus der Umgebungsluft nutzen. Die Erdwärme wird meist durch einen Erdwärmekollektor gewonnen und mittels Sole-Wasser-Wärmepumpe nach oben befördert. Die gewonnene Wärme muss nicht bezahlt werden, allerdings kostet natürlich der Strom etwas, mit der die Wärmepumpe betrieben wird. Die Anschaffungskosten liegen bei 8.000 bis 10.000 Euro – der Wärmekollektor ist da nicht inbegriffen und kostet meist mehr als 10.000 Euro.   

 

Fernwärmeheizung  

Eine besonders in städtischen Gebieten sehr beliebte Heizungsart ist das Heizen mit Fernwärme. Die Wärme wird durch Rohre zu Haus oder Wohnung transportiert und dort durch einen Wärmetauscher oder direkt in den lokalen Heizkreislauf eingespeist. Bei dieser Form entfallen sowohl die Kosten für Lagerung als auch für Wartung – denn der Wärmelieferant ist für die Wartung zuständig. Die Installation von Fernwärme samt Heizkörpern kostet durchschnittlich 6.000 Euro und ist damit recht günstig.  

 

Elektroheizung  

Auch mit Strom kann geheizt werden, jedoch ist diese Variante teuer, meist eher ineffizient und alles Andere als umweltfreundlich. Ausnahmen bilden z. B. Infrarotheizungen, die für Keller-Räume günstig sind, weil sie direkt auf Strahlungswärme statt auf eine Erwärmung der Luft setzen. Auch für Fälle, wo der Strom direkt vor Ort durch Wasser-, Wind- oder Sonnenenergie erzeugt wird, macht diese Heizungsart durchaus Sinn.  

 

Hybridheizung  

Oft zahlt es sich aus, Heizungsarten mit verschiedenen Energiequellen zu kombinieren, z. B. wo die Sonnen-Energie nicht über längere Zeit gespeichert werden kann und eine andere Energiequelle einspringen muss. Dabei können auch mehrere Wärmeerzeuger zum Einsatz kommen. Häufig wird eine Gasheizung mit Solar-, Wärmepumpen- oder Holzheizung kombiniert.     

  

Übersicht Heizformen: Vor- und Nachteile   

In dieser Tabelle finden Sie die Vor- und Nachteile der verschiedenen Heizungsarten auf einen Blick:  

 

Heizform 

Vorteile  

Nachteile  

Ölheizung  

effizient mit Brennwertheizung,  
kein Netzanschluss notwendig 

klimaschädlich, 
Platzbedarf für Tank, 
schwankende Ölkosten  

Gasheizung  

kein Platzverbrauch für Lagerung, 
billig   

Erdgas klimaschädlich,  
Gefahr von Gasaustritt oder Entwicklung von Kohlenmonoxid  

Kohleheizung 

günstig 

klimaschädlich,  
wartungsintensiv 

Holz  

nachwachsende Energiequelle,  
effiziente Verbrennung,  
in der Regel günstig   

Platzbedarf,  
wartungsintensiv 

Solar  

umweltfreundlich 
unabhängig, lokal  

 

keine Speichermöglichkeit 

 

Welche Heizung ist die günstigste?  

Vergleicht man die verschiedenen Heizungsarten, sieht man, dass diese Frage nicht eindeutig beantwortet werden kann. Auf lange Sicht sind aber sicher jene Heizungsanlagen günstig, die vielleicht höhere Anschaffungskosten mit sich bringen, aber sehr effizient arbeiten und einen günstigen, umweltfreundlichen Energieträger benutzen.  

 

Fazit zu Heizungsarten 

Wer auf der Suche nach einer Heizungsanlage ist, steht vor einer großen Auswahl an möglichen Heizungsarten, die alle ihre Vor- und Nachteile haben. Der Ausstieg aus fossilen Energieträgern (Öl, Kohle, Gas) favorisiert in Zukunft sicherlich erneuerbare Energien (Sonne, Wind, Erdwärme). Eine gute Heizungsanlage verursacht idealerweise geringe Heizkosten und ist dabei auch umweltfreundlich.    

 

Wenn Sie noch weitere Fragen zum Beheizen von Wohn-Immobilien oder zu anderen Themen haben, schreiben Sie uns! 

 

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